Der kleine Panda Pino und das magische Mondlicht

Es war einmal ein kleiner Panda namens Pino, der im dichtesten Teil des Bambuswaldes lebte. Pino war noch sehr jung und hatte das weichste, flauschigste Fell, das man sich vorstellen konnte. Seine Augen funkelten wie kleine schwarze Sterne, und er war bekannt dafür, dass er immer neugierig und ein bisschen zu mutig für sein eigenes Wohl war.

Eines Abends, als die Sonne bereits hinter den hohen Bambusstangen verschwunden war, konnte Pino einfach nicht einschlafen. Er wälzte sich in seinem gemütlichen Nest aus weichen Blättern hin und her, aber der Schlaf wollte nicht kommen. Schließlich krabbelte er aus seinem Bett und schaute durch die Bambusblätter nach draußen.

Der Vollmond schien hell am Himmel und tauchte den ganzen Wald in ein geheimnisvolles, silbernes Licht. Aber heute war etwas anders. Das Mondlicht schimmerte nicht nur silbern, sondern funkelte in allen Farben des Regenbogens - rosa, blau, grün und golden.

"Wie wunderschön!", flüsterte Pino und beschloss, das magische Mondlicht aus der Nähe zu betrachten.

Leise schlich er sich aus seinem Zuhause und folgte dem bunten Lichtschein durch den Wald. Die Mondstrahlen tanzten zwischen den Bambushalmen hindurch und führten ihn zu einer kleinen Lichtung, die er noch nie zuvor gesehen hatte. In der Mitte der Lichtung stand ein alter, weiser Baum, dessen Äste bis zum Himmel zu reichen schienen.

Plötzlich hörte Pino eine sanfte, melodische Stimme: "Willkommen, kleiner Pino. Ich habe auf dich gewartet."

Pino schaute sich um, konnte aber niemanden sehen. "Wer spricht da?", fragte er mit zitternder Stimme.

"Ich bin der Geist des Mondlichts", antwortete die Stimme. "Einmal im Jahr, wenn der Mond besonders hell scheint, erwache ich und suche mir ein besonderes Wesen aus, dem ich einen Wunsch erfüllen kann."

Pinos Augen wurden ganz groß. "Einen Wunsch? Für mich?"

"Ja, mein kleiner Freund. Aber wähle weise, denn dieser Wunsch wird nicht nur dich, sondern auch alle um dich herum betreffen."

Pino dachte lange nach. Er hätte sich wünschen können, der stärkste Panda im ganzen Wald zu sein, oder dass er fliegen könnte, oder dass er unendlich viel Bambus hätte. Aber dann dachte er an seine Familie und Freunde im Wald.

"Ich wünsche mir", sagte Pino schließlich, "dass alle Tiere im Wald jede Nacht von schönen Träumen besucht werden und dass keiner von uns jemals Angst vor der Dunkelheit haben muss."

Das magische Mondlicht begann noch heller zu leuchten und umhüllte Pino in einem warmen, goldenen Schimmer. "Das ist ein sehr weiser und selbstloser Wunsch, kleiner Pino", sagte der Mondgeist. "Und so soll es sein."

In diesem Moment fühlte Pino, wie eine warme Müdigkeit über ihn kam. Das bunte Mondlicht wurde sanfter und geleitete ihn zurück zu seinem Zuhause. Als er sich in sein Blätterbett kuschelte, hörte er überall im Wald zufriedene Seufzer und glückliches Gähnen.

Von dieser Nacht an hatte jedes Tier im Wald die schönsten Träume. Die Häschen träumten von endlosen Möhrenfeldern, die Eichhörnchen von Nussbäumen, die bis zum Himmel reichten, und die Vögel träumten davon, mit den Wolken zu tanzen.

Und Pino? Er träumte jede Nacht davon, wie er durch den Wald wanderte und allen Tieren dabei half, glücklich zu sein. Manchmal, wenn der Mond besonders hell schien, konnte man noch immer ein leises, buntes Funkeln zwischen den Bambusstangen sehen - ein Zeichen dafür, dass der Mondgeist über alle Waldbewohner wachte.

Wenn Pino am nächsten Morgen aufwachte, lächelte er immer, denn er wusste, dass er etwas Wunderbares getan hatte. Und von nun an schlief er jede Nacht friedlich ein, umgeben von dem Wissen, dass alle seine Freunde süße Träume hatten.

Und wenn sie nicht aufgewacht sind, dann träumen sie noch heute...

Gute Nacht und süße Träume!