
Der mutige Hund Nico – Eine spannende Gutenachtgeschichte für Kinder
Share
Der mutige Hund Nico – Eine spannende Gutenachtgeschichte für Kinder
Es war einmal ein kleiner, goldbrauner Hund namens Nico, der in einem gemütlichen Häuschen am Rande eines dichten Waldes lebte. Nico hatte glänzendes Fell, treue braune Augen und ein Herz so groß wie sein Mut. Seine Familie liebte ihn sehr, aber manchmal sorgte sich seine Besitzerin Emma, weil Nico immer wieder kleine Abenteuer suchte.
An diesem besonderen Abend, als die Sonne bereits hinter den Baumwipfeln verschwunden war und der Mond seinen silbernen Schein über den Garten warf, hörte Nico ein leises Wimmern aus dem Wald. Seine spitzen Ohren zuckten aufmerksam, und er sprang von seinem weichen Körbchen auf.
"Was war das nur?", dachte Nico und lauschte angestrengt. Da hörte er es wieder – ein schwaches, ängstliches Rufen, das vom tiefen Wald zu kommen schien.
Ohne zu zögern schlüpfte der mutige kleine Hund durch die Gartentür, die Emma vergessen hatte zu schließen. Seine Pfoten trugen ihn leise über das weiche Moos, während er den geheimnisvollen Lauten folgte. Der Mondschein erhellte seinen Weg zwischen den hohen Tannen und Eichen.
Je tiefer Nico in den Wald eindrang, desto lauter wurde das Wimmern. Schließlich entdeckte er am Fuße einer großen Eiche ein kleines, zitterndes Kaninchen. Das arme Tierchen hatte sich in einem Dornbusch verfangen und konnte sich nicht mehr befreien. Seine Augen glänzten vor Angst und Tränen.
"Hab keine Angst, kleiner Freund", bellte Nico sanft. "Ich helfe dir!"
Vorsichtig und geduldig begann Nico, die Dornen mit seinen Zähnen zu lösen. Manchmal pieksten sie ihn in die Nase, aber er gab nicht auf. Langsam, Dorn für Dorn, befreite er das dankbare Kaninchen aus seiner misslichen Lage.
"Danke, du mutiger Hund!", piepste das Kaninchen erleichtert. "Ich heiße Lotte und war auf der Suche nach dem Weg zurück zu meinem Bau. Aber dann wurde es dunkel, und ich habe mich verlaufen."
Nico überlegte einen Moment. Er kannte den Wald zwar nicht so gut, aber sein ausgezeichneter Geruchssinn würde ihm helfen. "Keine Sorge, Lotte. Ich bringe dich nach Hause. Folge einfach meiner Nase!"
So machten sich die beiden neuen Freunde auf den Weg. Nico schnüffelte aufmerksam am Boden, folgte verschiedenen Spuren und führte Lotte sicher durch das Dickicht. Als sie an einem kleinen Bach vorbeikamen, hörten sie plötzlich ein lautes Platschen und Rufen.
Im Wasser kämpfte ein junger Igel gegen die Strömung. Er war beim Trinken ins Wasser gefallen und konnte nicht mehr ans Ufer schwimmen. Ohne zu zögern sprang Nico ins kalte Wasser. Seine kräftigen Pfoten paddelten ihn schnell zu dem hilflosen Igel.
"Halte dich an meinem Fell fest!", bellte Nico, und der kleine Igel klammerte sich dankbar an seinen Rücken. Mit aller Kraft schwamm Nico zurück zum Ufer und brachte den Igel in Sicherheit.
"Du bist ein wahrer Held!", stachelte der Igel anerkennend und schüttelte sich das Wasser aus den Stacheln. "Ich heiße Paul. Wie kann ich dir nur danken?"
"Gar nicht nötig", antwortete Nico bescheiden. "Freunden hilft man doch gerne!"
Die drei Freunde setzten ihren Weg fort, und schon bald erreichten sie eine kleine Lichtung, wo sich mehrere Kaninchenbaue befanden. Lotte hoppelte glücklich zu ihrem Zuhause und winkte zum Abschied. Paul der Igel rollte sich zufrieden unter einem Busch zusammen, nachdem er Nico noch einmal herzlich gedankt hatte.
Als Nico den Rückweg antrat, bemerkte er, dass auch er sich verlaufen hatte. Der Wald sah im Mondlicht ganz anders aus als am Tag. Doch dann hörte er etwas Wunderbares: Emmas Stimme, die seinen Namen rief!
"Nico! Nico, wo bist du?"
Mit wedelndem Schwanz rannte der kleine Held auf die vertraute Stimme zu und sprang Emma in die Arme, die sich große Sorgen gemacht hatte.
"Du kleiner Abenteurer!", sagte sie liebevoll und drückte ihn fest an sich. "Wo warst du nur? Du bist ja ganz nass und riechst nach Wald!"
Während Emma ihn mit einem warmen Handtuch abtrocknete, erzählte Nico in seiner Hundesprache von seinem großen Abenteuer. Auch wenn Emma nicht jedes Wort verstand, sah sie an seinen leuchtenden Augen, dass er etwas Besonderes erlebt hatte.
An diesem Abend schlief Nico besonders tief und träumte von seinen neuen Freunden im Wald. In seinen Träumen hörte er Lotte und Paul ihm zurufen: "Danke, mutiger Nico! Du bist der beste Freund, den wir uns wünschen können!"
Und wenn du das nächste Mal einen Hund siehst, der aufmerksam in die Ferne blickt, dann denk daran: Vielleicht ist er gerade dabei, jemandem zu helfen, so wie der mutige Nico.
Gute Nacht und träume süß von deinen eigenen Abenteuern!