
Lilli und der Sternenstaub-Zauber
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Lilli und der Sternenstaub-Zauber
Eine Gutenachtgeschichte für Kinder
Es war einmal ein kleines Mädchen namens Lilli, das in einem gemütlichen Häuschen am Rande eines verzauberten Waldes lebte. Lilli hatte lockige braune Haare und Augen, die funkelten wie kleine Sterne. Jeden Abend, wenn die Sonne unterging und der Himmel sich in ein samtiges Dunkelblau verwandelte, schaute Lilli aus ihrem Zimmerfenster und zählte die Sterne.
An diesem besonderen Abend bemerkte Lilli etwas Ungewöhnliches. Ein winziger, silberner Lichtstrahl tanzte vor ihrem Fenster und hinterließ eine glitzernde Spur in der Luft. Neugierig öffnete sie das Fenster und streckte ihre kleine Hand aus.
"Hallo, kleine Lilli", flüsterte eine zarte Stimme. Vor ihr schwebte eine winzige Fee mit durchscheinenden Flügeln, die wie Mondschein schimmerten. "Ich bin Luna, die Sternenfee. Ich brauche deine Hilfe!"
Lilli rieb sich die Augen. War sie etwa schon am Träumen? Aber Luna lächelte so freundlich, dass Lilli wusste, dass dies real war.
"Was ist denn passiert?", fragte Lilli leise, um ihre Eltern nicht zu wecken.
"Der böse Schatten-Kobold hat all unseren magischen Sternenstaub gestohlen", erklärte Luna traurig. "Ohne Sternenstaub können wir keine schönen Träume zu den schlafenden Kindern bringen. Würdest du mir helfen, ihn zurückzuholen?"
Lilli nickte mutig. "Natürlich helfe ich dir!"
Luna berührte Lillis Stirn mit ihrem winzigen Zauberstab, und plötzlich fühlte sich Lilli federleicht. Gemeinsam flogen sie durch das offene Fenster hinaus in die sternklare Nacht.
Sie schwebten über den dunklen Wald, wo die Baumwipfel sanft im Mondlicht wiegten. In der Ferne konnten sie eine düstere Höhle sehen, aus der ein unheimlicher, grauer Rauch aufstieg.
"Da drin versteckt sich der Schatten-Kobold", flüsterte Luna. "Aber pass auf – er mag kein Lachen und keine fröhlichen Gedanken."
Mutig flogen sie in die Höhle hinein. Dort saß ein kleiner, grauer Kobold auf einem Haufen glitzernden Sternenstaubs. Er sah sehr traurig und einsam aus.
"Gib uns den Sternenstaub zurück!", rief Luna tapfer.
Der Kobold schaute auf. "Niemals! Ich bin so einsam und traurig. Wenigstens der schöne Sternenstaub macht mich ein bisschen weniger traurig."
Lilli verstand plötzlich. "Du bist gar nicht böse", sagte sie sanft. "Du bist nur einsam, stimmt's?"
Der Kobold nickte und eine kleine Träne rollte über seine graue Wange.
"Weißt du was?", sagte Lilli. "Ich kenne das beste Mittel gegen Einsamkeit. Darf ich es dir zeigen?"
Lilli begann zu singen – ein fröhliches Lied, das ihre Mama ihr oft vorgesungen hatte. Luna stimmte mit ihrer silbernen Stimme mit ein. Und dann passierte etwas Wunderbares: Der Kobold begann zu lächeln, und als er lächelte, verwandelte sich seine graue Haut in ein warmes Braun, und seine Augen begannen zu leuchten.
"Ich habe so lange nicht mehr gelächelt!", rief er fröhlich. "Das fühlt sich viel besser an als traurig zu sein!"
"Wenn du möchtest, kannst du uns beim Sternenstaub-Verteilen helfen", bot Luna an. "Dann bist du nie wieder einsam."
Der Kobold – der sich Pino nannte – war begeistert von dieser Idee. Gemeinsam verstreuten sie den funkelnden Sternenstaub über das ganze Land. Jedes Körnchen Staub verwandelte sich in wunderschöne, bunte Träume, die zu den schlafenden Kindern schwebten.
Als sie fertig waren, brachte Luna Lilli wieder zurück zu ihrem Zimmer. "Danke, liebe Lilli", sagte sie. "Du hast uns gezeigt, dass Freundlichkeit der stärkste Zauber von allen ist."
Lilli kuschelte sich in ihr warmes Bett. Durch ihr Fenster konnte sie sehen, wie Luna und Pino gemeinsam zwischen den Sternen tanzten, und sie wusste, dass alle Kinder in dieser Nacht die allerschönsten Träume haben würden.
Mit einem zufriedenen Lächeln schloss Lilli ihre Augen und ließ sich von den sanften Strahlen des Mondlichts in ihre eigenen süßen Träume wiegen.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann helfen Luna, Pino und Lilli noch heute dabei, dass alle Kinder schöne Träume haben.
Ende
Gute Nacht und süße Träume! ✨🌙