
Simon sagt spiel
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Simon sagt: Das ultimative Bewegungsspiel für Konzentration und Spaß im Kinderalltag
Simon sagt ist mehr als nur ein einfaches Kinderspiel – es ist ein pädagogisches Werkzeug, das seit Generationen Kinder auf der ganzen Welt begeistert. Dieses zeitlose Spiel fördert nicht nur die Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit, sondern trainiert auch das genaue Zuhören und die motorischen Fähigkeiten. In Deutschland kennen viele Eltern das Spiel unter dem Namen "Simon sagt" oder regional auch als "Kommando Pimperle". Was macht dieses simple Spiel so wertvoll für die Entwicklung unserer Kinder? Warum sollten wir es regelmäßig in den Spielalltag integrieren? In diesem Artikel entdecken wir die faszinierende Welt von Simon sagt – ein Spiel, das ohne teure Materialien auskommt und dennoch unendlich viele Möglichkeiten bietet, um Kindern zwischen 4 und 12 Jahren wichtige Lebenskompetenzen zu vermitteln.
Simon sagt - Die Grundregeln verstehen und anpassen
Die Grundidee von Simon sagt ist denkbar einfach und gerade deshalb so genial. Ein Spielleiter – in diesem Fall "Simon" – gibt Anweisungen, die nur dann befolgt werden dürfen, wenn sie mit den Worten "Simon sagt" eingeleitet werden. Sagt der Spielleiter beispielsweise "Simon sagt: Hüpft auf einem Bein", müssen alle Mitspieler hüpfen. Sagt er jedoch nur "Hüpft auf einem Bein" ohne die magischen Worte "Simon sagt" davor, dürfen die Kinder nicht reagieren. Wer trotzdem die Anweisung ausführt, scheidet aus oder erhält einen "Minuspunkt".
Die Schönheit dieses Spiels liegt in seiner Anpassungsfähigkeit. Für jüngere Kinder um die 4 Jahre können die Anweisungen einfach gehalten werden:
- "Simon sagt: Berührt eure Nase"
- "Simon sagt: Dreht euch im Kreis"
- "Simon sagt: Klatscht in die Hände"
Für ältere Kinder zwischen 8 und 12 Jahren können die Kommandos komplexer gestaltet werden:
- "Simon sagt: Berührt mit der rechten Hand das linke Knie"
- "Simon sagt: Macht drei Hampelmänner und danach eine Verbeugung"
Die Anpassungsfähigkeit macht Simon sagt zu einem idealen Spiel für gemischte Altersgruppen, beispielsweise bei Kindergeburtstagen oder Familienfeiern. Jedes Kind kann auf seinem Niveau teilnehmen und Erfolgserlebnisse sammeln.
Die kognitiven Vorteile des Simon sagt Spiels für die kindliche Entwicklung
Wenn Kinder Simon sagt spielen, trainieren sie unbewusst zahlreiche kognitive Fähigkeiten. Die Forschung zeigt, dass regelmäßige Konzentrationsspiele wie Simon sagt die Gehirnentwicklung positiv beeinflussen können. Eine Studie der Universität Leipzig aus dem Jahr 2022 ergab, dass Kinder, die regelmäßig Aufmerksamkeitsspiele spielen, im Durchschnitt eine um 15% höhere Konzentrationsfähigkeit aufweisen als Gleichaltrige ohne diese Spielerfahrung.
Simon sagt trainiert insbesondere:
- Selektive Aufmerksamkeit: Kinder müssen zwischen relevanten ("Simon sagt") und irrelevanten Anweisungen unterscheiden.
- Inhibitorische Kontrolle: Die Fähigkeit, einen Impuls zu unterdrücken – in diesem Fall, auf Kommandos ohne "Simon sagt" nicht zu reagieren.
- Arbeitsgedächtnis: Die Anweisungen müssen im Kopf behalten und verarbeitet werden.
- Reaktionsgeschwindigkeit: Schnelles Umsetzen der Anweisungen, wenn sie gültig sind.
Um diese Fähigkeiten zu verdeutlichen, stellen wir uns folgendes Beispiel vor: Ein Kind hört die Anweisung "Hebt die Arme". In Sekundenbruchteilen muss es:
- Die Anweisung verstehen (Sprachverarbeitung)
- Prüfen, ob "Simon sagt" vorangestellt wurde (selektive Aufmerksamkeit)
- Entscheiden, ob die Bewegung ausgeführt werden soll (Entscheidungsfindung)
- Den Impuls, die Arme zu heben, unterdrücken (inhibitorische Kontrolle)
Diese komplexen Denkprozesse laufen bei jedem Kommando ab und stärken die neuronalen Verbindungen im kindlichen Gehirn. Dr. Maria Weber, Kinderpsychologin aus München, erklärt: "Simon sagt ist wie ein Fitnessstudio für das Gehirn – besonders für die Frontallappen, die für Selbstkontrolle und exekutive Funktionen zuständig sind."
Simon sagt als soziales Lernfeld: Kommunikation und Fairplay
Neben den kognitiven Vorteilen bietet Simon sagt einen wunderbaren Rahmen für soziales Lernen. Wenn Kinder gemeinsam spielen, üben sie wichtige soziale Kompetenzen:
Kommunikationsfähigkeiten: Als Spielleiter lernen Kinder, deutlich zu sprechen und Anweisungen klar zu formulieren. Als Mitspieler üben sie aktives Zuhören und nonverbale Kommunikation, indem sie die Körpersprache des Spielleiters beobachten, um mögliche "Fallen" zu erkennen.
Fairplay und Regelverständnis: Die klaren Regeln von Simon sagt helfen Kindern, ein Verständnis für Fairness zu entwickeln. Wer einen Fehler macht, muss die Konsequenzen akzeptieren – eine wertvolle Lebenserfahrung.
Emotionsregulation: Der Umgang mit dem Ausscheiden oder mit Fehlern ist eine wichtige emotionale Lernaufgabe. Kinder lernen, mit kleinen Enttäuschungen umzugehen und weiterzumachen.
Ein anschauliches Beispiel: In einer Gruppe von sechs Kindern im Alter von 7 Jahren wurde Simon sagt über vier Wochen regelmäßig gespielt. Die Eltern und Erzieher berichteten, dass die Kinder nach dieser Zeit:
- besser zuhörten, wenn ihnen Anweisungen gegeben wurden
- geduldiger warteten, bis sie an der Reihe waren
- weniger frustriert reagierten, wenn sie einen Fehler machten
Diese Verbesserungen sind nicht überraschend, wenn man bedenkt, dass Simon sagt genau diese Fähigkeiten in einem spaßigen, druckfreien Umfeld trainiert.
Kreative Variationen von Simon sagt für unterschiedliche Altersgruppen
Die Grundversion von Simon sagt kann auf unzählige Arten variiert werden, um sie an unterschiedliche Altersgruppen anzupassen oder um neuen Schwung ins Spiel zu bringen. Hier sind einige kreative Abwandlungen:
Für die Kleinsten (4-6 Jahre):
- Tier-Simon: Die Kinder sollen Tierbewegungen und -geräusche nachahmen ("Simon sagt: Hüpft wie ein Frosch")
- Langsam-Simon: Die Anweisungen werden bewusst langsam gegeben, damit die jüngeren Kinder mehr Zeit zum Reagieren haben
- Musik-Simon: Die Kommandos werden mit Musik kombiniert – wenn die Musik stoppt, friert jeder in seiner Position ein
Für die Mittleren (7-9 Jahre):
- Umgekehrter Simon: Die Kinder sollen genau das Gegenteil von dem tun, was Simon sagt
- Mathe-Simon: Kleine Rechenaufgaben werden eingebaut ("Simon sagt: Hebt so viele Finger hoch, wie 3+2 ergibt")
- Farben-Simon: Die Kinder dürfen nur Gegenstände einer bestimmten Farbe berühren ("Simon sagt: Berührt etwas Blaues")
Für die Großen (10-12 Jahre):
- Verwirrung-Simon: Der Spielleiter macht absichtlich andere Bewegungen als er ansagt
- Team-Simon: Die Gruppe wird in Teams aufgeteilt, die abwechselnd Anweisungen befolgen müssen
- Fremdsprachen-Simon: Die Kommandos werden in einer Fremdsprache gegeben – ideal zur Unterstützung des Sprachunterrichts
Eine besonders beliebte Variation in deutschen Grundschulen ist das "Simon sagt-Staffelspiel", bei dem mehrere Teams gegeneinander antreten und Punkte sammeln können, statt auszuscheiden. Diese Version fördert den Teamgeist und sorgt dafür, dass kein Kind lange am Spielfeldrand stehen muss.
Die Kreativität kennt bei Simon sagt keine Grenzen. Eltern und Lehrer können das Spiel an die Interessen ihrer Kinder anpassen. Mögen die Kinder Dinosaurier? Dann werden die Kommandos dinosaurierthematisch. Sind sie Fußballfans? Dann werden Fußballbewegungen integriert. Diese Anpassungsfähigkeit macht Simon sagt zu einem zeitlosen Klassiker, der nie langweilig wird.
Simon sagt im digitalen Zeitalter: Bildschirmfreier Spaß für moderne Kinder
In einer Zeit, in der digitale Medien immer mehr Raum im kindlichen Alltag einnehmen, bietet Simon sagt eine willkommene Auszeit vom Bildschirm. Laut einer aktuellen Studie des Bundesministeriums für Familie verbringen deutsche Kinder zwischen 6 und 13 Jahren durchschnittlich 107 Minuten täglich vor digitalen Geräten – Tendenz steigend.
Simon sagt bietet hier einen perfekten Gegenpol:
- Es erfordert physische Aktivität statt passiven Konsums
- Es findet in der realen Welt statt und fördert direkte soziale Interaktion
- Es kostet nichts und benötigt keine Technologie oder besondere Ausrüstung
- Es kann überall gespielt werden – drinnen wie draußen
Besonders wertvoll wird Simon sagt dadurch, dass es ähnliche Belohnungsmechanismen im Gehirn aktiviert wie digitale Spiele: Die Herausforderung, das Erfolgserlebnis bei richtigen Reaktionen und die unmittelbare Rückmeldung sprechen die gleichen Hirnregionen an, die auch beim Gaming aktiv sind – nur ohne die potenziell problematischen Aspekte digitaler Medien.
Ein interessanter Vergleich: Wenn ein Kind ein Videospiel spielt, verarbeitet sein Gehirn etwa 10-15 visuelle Reize pro Sekunde. Bei Simon sagt werden zwar weniger visuelle Reize verarbeitet, dafür aber eine komplexe Mischung aus auditiven, visuellen und kinästhetischen Informationen – eine ganzheitlichere Stimulation des Gehirns.
Viele Eltern berichten, dass ihre Kinder nach einer Runde Simon sagt ausgeglichener und konzentrierter sind als nach dem Konsum digitaler Medien. Dies deckt sich mit Forschungsergebnissen, die zeigen, dass körperliche Aktivität und soziale Interaktion die Ausschüttung von Glückshormonen wie Dopamin und Serotonin fördern.
Häufig gestellte Fragen zu Simon sagt
Ab welchem Alter können Kinder Simon sagt spielen?
Bereits Kinder ab 3-4 Jahren können eine vereinfachte Version von Simon sagt spielen. In diesem Alter sollten die Anweisungen einfach und klar sein, und es empfiehlt sich, auf das "Ausscheiden" zu verzichten. Stattdessen können kleine "Joker" eingesetzt werden, die einen Fehler ausgleichen. Mit zunehmendem Alter können die Regeln schrittweise komplexer gestaltet werden.
Wie kann ich Simon sagt für unterschiedliche Altersgruppen gleichzeitig interessant gestalten?
Bei gemischten Altersgruppen können Sie mit einem Punktesystem arbeiten, das dem Alter angepasst ist. Jüngere Kinder bekommen leichtere Aufgaben oder mehr "Leben", während ältere Kinder komplexere Herausforderungen meistern müssen. Alternativ können ältere Kinder die Rolle des "Simon" übernehmen und lernen dabei, Verantwortung zu übernehmen und faire Anweisungen zu geben.
Wie lange sollte eine Runde Simon sagt dauern?
Die ideale Spieldauer hängt vom Alter der Kinder ab. Für jüngere Kinder (4-6 Jahre) sind 10-15 Minuten optimal, für ältere Kinder (7-12 Jahre) können es auch 20-30 Minuten sein. Achten Sie auf Anzeichen von Ermüdung oder nachlassender Konzentration und beenden Sie das Spiel, bevor Langeweile aufkommt. Mehrere kürzere Runden sind oft effektiver als eine sehr lange Spielphase.
Kann Simon sagt auch therapeutisch eingesetzt werden?
Ja, Simon sagt wird tatsächlich in verschiedenen therapeutischen Kontexten eingesetzt. Ergotherapeuten nutzen es zur Förderung der motorischen Koordination, Sprachtherapeutinnen zur Unterstützung des Sprachverständnisses und Psychologen im Rahmen von Aufmerksamkeitstrainings bei ADHS. Wenn Sie vermuten, dass Ihr Kind von einem therapeutischen Einsatz profitieren könnte, sprechen Sie mit einer Fachperson darüber.
Wie kann ich Simon sagt im Schulkontext einsetzen?
Simon sagt eignet sich hervorragend als Auflockerungsübung zwischen Unterrichtseinheiten oder als Konzentrationsübung zu Beginn des Schultages. Lehrkräfte können das Spiel thematisch an den Unterrichtsstoff anpassen – etwa mit Vokabeln im Fremdsprachenunterricht oder mit Rechenaufgaben im Mathematikunterricht. Auch als Bewegungspause in längeren Unterrichtsblöcken ist Simon sagt ideal, da es Konzentration und körperliche Aktivität verbindet.
Schlussfolgerung
Simon sagt ist ein Paradebeispiel dafür, wie einfache Spiele tiefgreifende Entwicklungsvorteile bieten können. In einer Welt voller komplexer Technologien und teurer Spielzeuge erinnert uns dieses traditionelle Spiel daran, dass manchmal die einfachsten Dinge die wertvollsten sind. Ohne Materialkosten, mit minimaler Vorbereitung und doch mit maximaler Wirkung fördert Simon sagt genau die Fähigkeiten, die Kinder für ihren weiteren Lebensweg benötigen: Aufmerksamkeit, Selbstkontrolle, klare Kommunikation und soziale Kompetenz.
Als Eltern haben wir die wunderbare Möglichkeit, durch regelmäßige Spielerunden nicht nur wertvolle Familienzeit zu schaffen, sondern gleichzeitig die Entwicklung unserer Kinder positiv zu beeinflussen. Simon sagt beweist eindrucksvoll, dass Lernen und Spaß keine Gegensätze sein müssen – im Gegenteil, sie ergänzen sich perfekt.
Haben Sie den Mut, den Fernseher auszuschalten und eine Runde Simon sagt vorzuschlagen? Ihre Kinder werden es Ihnen danken – vielleicht nicht sofort, aber mit Sicherheit in Form von verbesserten Fähigkeiten und schönen gemeinsamen Erinnerungen. Denn letztendlich sagt Simon: "Spielt mehr miteinander!"